Um vom Kanal auf den See zu gelangen, musste keine Schleuse durchlaufen werden, einfach über Backbord in die Einfahrt steuern und schon öffnet sich die Perspektive. Plötzlich ist alles weit und ein Blick auf den Tiefenmesser zeigte auch, stellenweise um die zwanzig Meter tief. Der uns zugewiesene Liegeplatz am Kopfsteg, also am Ende des Stegs vom Land aus ganz aussen, bot uns freie Sicht über den ganzen See, wunderschön.
Bevor wir zwei Tage später weiterreisten, nutzten wir das gute und umfangreiche Ent- und Versorgungs-Angebot dieses tollen Hafens, verfügt dieser doch über einen Kai mit einer Tankstelle für Diesel plus Absaugstation für den Schwarzwassertank und Bilgenwasser, sowie einen Trinkwasserhahn. Lilly musste dafür achteraus, also rückwärts, mit wenig Platz zwischen den dort liegenden Booten hindurch an den besagten Kai manövriert werden. Der Skipper nimmt solche Herausforderungen gerne sportlich, wobei die Devise immer so langsam wie möglich und so schnell wie nötig sein soll.
Mit leerem Schwarzwassertank und vollen Wasser- und Dieseltanks legten wir ab und liefen über den See zur Mündung und über steuerbord in den Kanal. Die Kreuzung, welche wir nun zum dritten Mal anliefen, war nicht weit und so funkte der Skipper vorschriftsgemäss unser Kommen und die Absicht über Steuerbord abzubiegen auf dem allgemeinen Schiff-Schiff Kanal 10. Umgehend erhielten wir Antwort von einem Frachter, welcher aus der Schleuse auslief und uns anschliessend kreuzen würde, also verlangsamten wir die Fahrt, was uns vom anderen Kapitän, als wir aneinander vorbeiliefen, einen «Daumen-hoch» einbrachte. Wohingegen der Schiffsführer eines Passagierschiffs, welches wir gleich nach der Kreuzung kreuzten, es nicht für nötig befand, uns einer Antwort zu würdigen. Ganz nach dem Motto, alle Menschen sind gleich, aber einige sind gleicher.
Unmittelbar darauf folgten sich die Schleusen Mol 1 + 2 und Lommel in kurzen Abständen, dafür bis zum Hafen Nerpelt, der auch Stellplätze für Wohnmobile anbietet, keine mehr. Unsere Liegegebühr für eine Nacht durften wir am Parkautomaten bezahlen und den Parkschein sichtbar im Steuerhaus innen ankleben.
Das wurde auch von einem Herrn mit Fahrrad am Abend gewissenhaft kontrolliert. Hier mussten wir am anderen Tag weiterreisen, weil in diesem Kanalabschnitt eine Regatta stattfand und deshalb der Hafen gesperrt war. Diese Information erhielten wir im kleinen Hafenbistro von anderen Skippern beim Apéro nach unserem Spaziergang. Diese Gespräche mit Gleichgesinnten sind immer wieder erfrischend.
Dafür blieben wir übers Wochenende in Bree. Hier benutzten wir die Zeit, um Vorräte zu besorgen. Einige Dinge wollten im lokalen Baumarkt gefunden werden, der Skipper hatte mal wieder ein technisches Problem zu lösen. Das Wasser in den Lavabos und Duschen beider Badekabinen lief nicht mehr ab. Erster Gedanke war, aha, Verstopfung. Sämtliche Versuche, das Problem mittels diverser Hausmittelchen, wie Soda mit Essig und heissem Wasser, Herr zu werden, misslangen gründlich. Nach langer Zeit mit aufwendigen Pump- und Durchspülaktionen kam dem Skipper der Gedanke, die Pumpe zu kontrollieren, die von einem Niveau-Fühler gesteuert den Grauwassertank auspumpt, wenn er voll ist und wieder abstellt, wenn er leer ist. Hilfreich dabei ist, dass der Skipper vor langer Zeit Elektromonteur gelernt hat und somit problemlos ein Kabel von der Speisung einer anderen 24Volt Pumpe zum Ein-Aus Schalter der Grauwasserpumpe zu ziehen und den Schalter neu zu verdrahten imstande war. Jetzt kann die Pumpe ausgeschaltet, auf Automatik, oder einfach unter Umgehung des Fühlers eingeschaltet werden. Einziger Wermutstropfen ist, dass man dafür in den Maschinenraum klettern muss.
Ein weiteres Glück war, dass jetzt, wo der Tank gelehrt werden konnte, der offensichtlich verdreckte Fühler mittels einer Spülung mit Chavel-Wasser wieder zum Funktionieren gebracht werden konnte. Der einzige Zugang zu diesem Tank befindet sich unter dem Kühlschrank, diesen müsste man dazu ausbauen, um eine Reinigung durchführen zu können, was wir nur im äussersten Notfall machen werden.
Auf dem weiteren Weg, wir befanden uns mittlerweile auf der Zuid Willemsvaart, erreichten wir unsere nächste Übernachtungsstelle in Maasmechelen, einem eigentlich gänzlich uninteressanten Ort.
Überraschenderweise befindet sich dort ein Nationalpark auf einem ehemaligen Tagebaugebiet mit zwei gut erhaltenen Fördertürmen, von denen einer sogar bestiegen werden kann, sowie einem See mit einer Wasserskilift-Anlage. Daneben, sehr speziell, weil nicht in einer Grossstadt, das Maasmechelen-Village, ein künstlich angelegtes Dorf bestehend ausschliesslich aus Marken-Outlets und drei Restaurants, sowie einem riesigen Parkplatz. Um den See sind wir spaziert, auf dem Turm waren wir ganz oben und im Village mit Massen von Shopping-Touristen. Auf dem Naturschutz-Gelände befindet sich auch das Ecotron von der Hasselt Universität, ganz kurz gesagt, ein Bio-Versuchsgelände mit mehreren hermetisch verschlossenen Kuppeln, unter denen Pflanzenwuchs unter verschiedenen klimatischen Modellen getestet wird.
In dem künstlichen Shopping-Dorf fand Christine tatsächlich eine schöne Tasche zu einem unglaublich kleinen Preis. Sie hat grosse Freude darüber. Gar keine Freude hatte sie, als es dem Skipper gelang, mit einer kleinen, aber ungeschickten Bewegung die Glasglocke der wunderschönen Lampe über dem Tisch im Steuerhaus in tausend Scherben zu zerdeppern. Wir hatten sie erst kürzlich von unseren letzten Gästen in Tournai geschenkt bekommen. Auch ohne die Glasglocke sieht sie einwandfrei aus und passt perfekt ins Steuerhaus. Betrübt über das Missgeschick sind wir trotzdem.
Nach zwei Tagen trieb es uns weiter.
Wir wollten heute nur bis Maastricht kommen, darauf freuten wir uns schon seit einer Weile. Es handelt sich dabei um die erste grössere Stadt seit Längerem, sie liegt an der Maas und in einem Flussabschnitt, der zu den Niederlanden gehört. Davor und danach ist die Maas der Grenzfluss zwischen Belgien und den Niederlanden. Bis zur Schleuse Bosscherveld dauerte unsere Fahrt nur eine Stunde, wir durften diese Grossschifffahrtsschleuse ganz alleine durchlaufen. Bis zur Mündung in die Maas ist es nicht ganz ein Kilometer, vorsichtig wie immer bogen wir über Steuerbord in den Fluss ein und liefen zu Berg. Gleich darauf ereignete sich eine etwas brenzlige Situation. An Steuerbord befindet sich ein Kai für den Frachtumschlag mit ein paar grossen Schiffen. In ganz langsamer Fahrt kam ein solcher Frachter auf uns zu, es sah aus, als ob sich unsere Kurse kreuzen würden und es schien, dass er am Kai anzulegen gedachte. Unschlüssig, auf welcher Seite Lilly an ihm vorbeilaufen sollte, stoppte der Skipper die Fahrt zuerst auf. Den Kurs nach Backbord zu richten bedeutete gegen das Rechtsfahrgebot zu verstossen, zumal der Frachter weder per Funk noch mit der blauen Tafel oder einem Schallzeichen seine Absicht klar zum Ausdruck brachte und er die Sicht auf das, was hinter ihm sein könnte, verdeckte, schien so falsch und unsicher wie die andere Seite zu wählen.
So entschied sich der Skipper, nach Steuerbord vor dem Bug des Frachters durchzusteuern, der verfügbare Platz war reichlich und die Fahrt des Frachters sehr, sehr langsam. Kaum waren wir an seinem Bug vorbei, rief uns der Kapitän über Funk an und geigte uns gehörig die Meinung, wir hätten, im Fall der Unsicherheit, was zu tun sei, ihn anfunken und fragen sollen. Wäre er schneller gefahren, hätte er uns versenkt, schimpfte er. Er hatte natürlich vollkommen recht, es soll uns eine Lehre sein, die der Skipper nie vergessen wird.
Kurz nach diesem glimpflich verlaufenen Ereignis fanden wir den Liegeplatz, den wir anzulaufen geplant hatten, beinahe unbelegt vor. Es handelt sich dabei um eine hohe Kaimauer, die mitten im Fluss zwei Brücken in Flussrichtung verbindet, dabei trennt sie das Fahrwasser von den Liegestellen der Ausflugsschiffe. Es gibt Poller zum Festmachen, Leitern, um auf die Mauer zu steigen und sonst nichts. Kostet auch nichts, dafür ist die Liegezeit auf drei Tage begrenzt. An Land kommt man über Treppen an beiden Enden und über die Brücken direkt mitten ins Zentrum der Stadt. In Anbetracht der Tatsache, dass am 250 Meter langen Kai ausser Lilly nur zwei andere Boote lagen, hatten wir keine Gewissensbisse, die angegebene maximale Liegedauer, sagen wir mal, etwas grosszügig auszulegen. In den fünf Tagen erforschten wir das Zentrum, besuchten das spannende und unterhaltsame Museum of Illusions und kauften im schwimmenden Schiffsbedarf Fachgeschäft zwei neue Festmacher-Leinen und eine Handpumpe. Wir genossen das Nachtessen im «Spice of India» und liessen uns die Haare in einem kleinen Coiffeursalon von einer lustigen, deutsch sprechenden Coiffeuse, schneiden. Wir stiegen über 280 Stufen auf den roten Turm der Sint Janskerk, statteten auch dem Jachthafen t’Bassin einen Besuch ab und auch dem Boekhandel Dominicanen der in einer Kirche beheimatet ist, und benötigten für all das ca. 46000 Schritte. Auch wenn es uns in Maastricht ausnehmend gut gefiel, kam der Tag des Abschieds, wir hatten noch immer einiges vor uns bis zum Erreichen unseres Winterhafens.
Für die nächste geplante Übernachtungsstelle brauchten wir nicht lange und weit war es auch nicht, etwa zehn Kilometer die Maas zu Berg ohne eine einzige Schleuse. Der Grund dafür war, dass dort ein Zugang zu einem See mit einer Insel in der Mitte sein sollte. Es gibt auch einen Jachthafen, der nimmt aber nur Boote bis 18 Meter, aber auf der Rückseite der Insel sollte eine Anlegestelle sein. Also bogen wir auf den See ein und kurvten um die Insel, fanden auch die genannte Stelle und suchten vergeblich nach dem Liegeplatz. Er war in der Zwischenzeit wohl aufgehoben worden. Unsere Unterlagen sprachen aber auch davon, dass man problemlos ankern könne. Also kurvten wir noch ein wenig herum, um zu sehen, ob es noch eine andere Stelle gäbe, gab es, aber alle besetzt. Somit war uns die Entscheidung ankern oder nicht alternativlos abgenommen worden. Nördlich der Insel lagen schon vier Boote vor Anker, also gesellten wir uns, mit genügend Abstand dazu, und liessen den Anker fallen. Wie viel Kette wir geben sollten, war nicht schwer zu berechnen, die Tiefe gab uns der Tiefenmesser mit 2–3 Meter an, also noch ein paar Meter Kette und dann mit Standgas achteraus laufen lassen, bis sich der Anker eingrub und die Kette gespannt war, alles ok. Auf Handy und Tablet liessen wir die Anker-App laufen, die warnt einen, wenn die GPS Position sich weiter von der Ankerposition wegbewegt, also über den eingestellten Schwoi-Kreis hinaus. Das alles kannten wir schon von den Mietbootferien auf der Mecklenburgischen Seenplatte, mit der Lilly jedoch war es das allererste Ankermanöver.
Wir machten es uns gemütlich, lasen etwas, schossen ein paar Bilder, genossen einen Aperitif, bereiteten unsere nächsten Etappen vor und konsultierten unsere Wetter-Apps. Dass sich da etwas zusammenbraute, merkten wir auch so. Der Himmel überzog sich mit immer dunkleren Wolken, und es wurde zunehmend windiger. Die anderen Ankerlieger um uns herum verschwanden einer nach dem anderen und plötzlich waren wir alleine. Sorgen machte sich der Skipper keine, Lilly ist sehr robust, mit viel gutem Baustahl gebaut worden, sie hat eine CE-C-Zertifizierung, was sie Wellen von zwei Metern Höhe problemlos verkraften lässt. Die Ankerkette ist ebenfalls entsprechend stark, und falls wir zu nahe ans Ufer kämen, könnte immer noch der Motor gestartet werden.
Christine war nicht ganz so entspannt, der Skipper gab sich alle Mühe, sie zu beruhigen, und so liessen wir es kommen, und es kam, und wie. Ein ausgewachsenes Sommergewitter, das sich gewaschen hatte. Blöd war nur, dass die Anker-App alle paar Minuten anschlug, offensichtlich pflügte der Anker langsam durch den weichen Seegrund.
Damit die Anker-App Ruhe gab, vergrösserte der Skipper einfach den Schwoi-Kreis auf der App, und zwar im Zehn-Minuten-Abstand, zumindest wissen wir nun, dass die Anker-App funktioniert. Zu sehen war draussen nichts, aber auf dem Tablet war klar zu sehen, dass wir bis zum nächsten Ufer etwa zweihundert Meter hatten und dann war der Spuk vorbei, ohne dass ein Schaden entstanden wäre. Jetzt gab es erst mal eine anständige Mahlzeit und später eine wunderbar ruhige Nacht, selbstverständlich mit der Anker-App auf dem Nachttisch. Es gab keinen Alarm mehr. Am Morgen konnten wir, anhand der GPS-Position, feststellen, dass uns der Sturm um 112 Meter Richtung Nord-Nord-West versetzt hat, also weg vom nächsten Ufer, welches dennoch 200 Meter weit weg gewesen wäre.
Beim Verlassen des Sees am Morgen war besondere Vorsicht geboten, von beiden Seiten könnten Schiffe kommen und weiter drüben am linken Ufer der Maas ist gleich die Ein- und Ausfahrt der Schleuse, über die wir auf den Albertkanal gelangen müssen. Auch von dort droht Gefahr in Form von den ganz grossen Frachtern und den grossen Ausflugsschiffen. Wir meldeten uns via Funk und gaben unsere Absicht in die Schleusenzufahrt laufen zu wollen, bekannt. Niemand schien etwas dagegen zu haben und sehen konnten wir ebenfalls nichts, also hopp Gas geben und in den Kanal de Lanaye einbiegen. Kaum ein paar Minuten darauf durften wir wieder an der Mauer vor der Schleuse de Lanaye 20 Minuten warten, um dann mit einem Touristen-Passagierschiff und zwei Frachtern hochzuschleusen. Die gigantischen Dimensionen werden einem so richtig bewusst, wenn man sieht, wie viel Platz immer noch vorhanden ist und wie weit es nach oben geht. Es gibt vier Schleusen hier, zwei kleine 55 × 7,5 Meter, eine Mittlere mit 136 × 16 Meter und wir durften in die Grosse mit 225 × 25 Meter, Fallhöhe ca. 14 Meter. Wir waren froh, dass wir an einem Schwimmpoller festmachen konnten.
Als die beiden Frachter ausliefen, winkte ich der Kapitänin des Personenschiffs hinter uns, sie sollen uns überholen, wissend, dass diese immer sehr in Eile sind. Im Vorbeilaufen winkte sie uns dankend zu und wir konnten gemütlich hinterher tuckern. Ohne weitere Behinderungen erreichten wir Liège oder Lüttich, wie es auf Deutsch heisst, Mitte Nachmittag, die Hafenmeisterei wollte uns nicht in den geschützten Hafen lassen, unserer Grösse wegen. Wir sollten an der Aussenseite der Kaimauer, also im Fluss, festmachen, wir befanden uns seit ein paar Kilometern wieder auf der Meuse, wie die Maas in Wallonien, dem frankofonen Teil Belgiens heisst. An dieser Stelle gibt es viel Frachtverkehr, welcher hier mit rascher Fahrt an unserem Liegeplatz vorbeiläuft, was zu starkem Wellengang führt.
Selten wurde Lilly so durchgeschüttelt, mit der Zeit stellten sich bei uns sogar leichte Seekrankheitssymptome ein. Dennoch blieben wir drei Nächte hier liegen. Einerseits mussten die Vorräte ergänzt werden und andererseits gab uns dieser zweite Tag Gelegenheit, das Boverie-Museum zu besuchen.
Gewiss hätte auch diese Stadt mehr von unserer Aufmerksamkeit verdient, dennoch zog es uns wieder weiter, auch dieses Mal ein etwas längerer Abschnitt von ca. 33,5 Kilometer, mit zwei Schleusen. Der Hafen von Huy, ähnlich gelegen wie der Letzte, am linken Ufer hinter einer dicken Mauer, mit einer engen Einfahrt, wenig Platz zum Manövrieren, aber wir waren willkommen.
Jedenfalls erhielten wir diese Information einen Tag zuvor telefonisch. Wir legten kurz an einem Kopfsteg an und inspizierten die Lage, worauf der Skipper entschied, Lilly auf engstem Raum zu wenden und achteraus bis zum Gäste-Kai ganz am Ende des Beckens zu laufen und dort um 90° nach Backbord zu drehen und sauber anzulegen. Das hat, trotz Christines Bedenken, Spass gemacht. Hier hinten fühlten wir uns sicher vor den Wellen der Grossschifffahrt und bezahlten gleich für drei Tage. Ausser dem üblichen Programm genossen wir im Hafenbistro ein schmackhaftes Nachtessen. Am Abend bevor wir weiterreisen wollten, erhielten wir vom Hafenmeister die Information, dass die nächstgelegene Schleuse stromaufwärts, wegen Reparaturen für einen Tag gesperrt sei, also blieben wir einen Tag länger.
Wir nutzten diesen, um einen Ausflug auf das Fort de Huy mit der Seilbahn zu machen. Die Talstation liegt am linken Ufer und aussteigen kann man auf dem Hügel direkt im Fort. Es ist begehbar und mit verschiedenen Objekten und Bildern, erklärenden Tafeln etc. ausgestattet. Es gefiel uns sehr und die Aussicht über die Maas und die Stadt hinweg ist ausgesprochen hübsch. Ein kleiner Wermutstropfen ergab sich aus einer technischen Panne beim Self Ticketbezug, die Kreditkarte wurde zwar belastet, aber ein Ticket kam nicht aus dem Automaten.
Die Dame, die sich um solche Probleme kümmerte, war nett, aber an ihre Vorgaben gebunden, so musste der Skipper zuerst ein Formular mit persönlichen Daten ausfüllen, bevor wir die acht Euro zurückerhielten.
Bis zur wieder freigegebenen Schleuse brauchten wir etwa anderthalb Stunden, nur um dort zum Warten aufgefordert zu werden. Beinahe drei Stunden lang hatten wir das Vergnügen. Als die Erlaubnis, um in die Schleuse einzulaufen, kam, stellte der Skipper fest, dass die Bug-Leine unter starkem Zug stand. Offenbar war der Pegel der Meuse um ca. 20 Zentimeter abgesunken. Ein Lösen der Leine war so unmöglich, kappen derselben aber wollte der Skipper auch nicht. Es handelt sich dabei um eine unserer Neuen, langen. Zum Glück haben wir sehr starke Strap-Bänder an Bord. Schnell geholt und um eine dicke Sprosse einer Rettungsleiter gelegt, gelang es mit der Ratsche, den Bug, um ein paar Zentimeter anzuheben, bis der Knoten gelöst werden konnte. Leine gerettet!
Bis zum Abend schafften wir es bis nach Namur. Dem Ort, wo die Sambre in die Meuse mündet und dem schönen Basler Fasnachtsmarsch «Sambre et Meuse» den Namen gab.
Welche seltsame Begebenheit uns hier ereilte und was auf dem restlichen Weg ins Winterquartier passierte, erzählen wir im nächsten Bericht.